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Sorbische Trachten und ihre Bedeutung

Die sorbische Tracht, oft fälschlicherweise "Spreewaldtracht" genannt, wird im täglichen Leben nur noch von älteren Frauen getragen. Dabei gibt es verschiedene Varianten: zur Arbeit, zum Kirchgang, zur Fahrt in die Stadt oder zu Feierlichkeiten. Bei Dorf- und Heimatfesten, bei Auftritten von Kulturgruppen sowie bei der Brauchpflege sind viele Mädchen und Frauen in ihren schönen Fest- und Tanztrachten zu sehen. Wertvolle Handstickereien schmücken die pastelfarbenen Halstücher, die Rockbänder und die kunstvoll gebundenen Hauben.

Weiße Spitzenschürzen oder bestickte Seidenschürzen werden über Wollröcke in kräftigen Farbtönen gebunden. Während die Trachten zu früheren Zeiten mit spärlichen Stickereien oder kleinen Perlen verziehrt waren, sind nunmehr aufwendige Handarbeiten erforderlich, um die Pracht der Trachten mit Ihren aufwendigen Mustern und Farben herzustellen. Die Farbgebung der Stickereien sollte in den gängigen Komplematärfarben eingesetzt werden, ohne jedoch übermäßig bunt und schrill zu wirken. Dabei hat sich eine goldnene Regel durchgesetzt. Die Farben der Stickereien sollten in einer Dreierkombination auftreten und sich in allen Trachtenteilen jeweils wiederfinden, d.h. im Rock, im Halstuch und auch im Kopftuch bzw. der Haube.

Den Wandel der Farbgebung sowie die regionalen Unterschiede der Trachten im Spreewald können Sie am Besten bei einem Besuch im Spreewald-Museum nachvollziehen.

Kleine Farbenlehre und Ihr Symbolgehalt

Rot

Farbe der Macht, alte Kulturfarbe (Blut) der Magie, der Liebe, der Freundschaft

Grün

Farbe der Fruchtbarkeit, des Ursprungs, der Vermehrung, der Festlichkeit, der Ehre

Weiß

Farbe der Unschuld, der Keuschheit, der Reinheit, der Trauer

Blau

Farbe der Unendlichkeit, der Unsterblichkeit, des Ewigen

Gelb

Farbe der Sonne, der Harmonie und Wärme, des Feuers, des Reichtums, der Eifersucht, des Neides

Schwarz

Farbe für kirchliche Feste sowie religiöse Anlässe